Die Expo 2010 ist zu Ende – Was ist mit Deutschland los?   Leave a comment

Die Exopo 2010 ist zu Ende – Was ist mit Deutschland los?

Mit einem Besucher-Rekord ist heute die Weltausstellung in Shanghai zu Ende gegangen. Rund 74 Millionen Besucher kamen im letzten halben Jahr auf das Expo-Gelände. Grund zu feiern hat nicht nur die Expo, auch der deutsche Pavillion auf der Weltausstellung: Er bekam den ersten Preis – das Gebäude wurde für die beste Umsetzung des Expo-Themas „Eine bessere Stadt, ein besseres Leben“ „Better City, Better Life“ ausgezeichnet. Zudem erhielt der deutsche Pavillon den Leserpreis einer Tageszeitung aus Shanghai, die Auszeichnung eines US-Messefachblatts und einen renommierten Designpreis. – Rund fünf Millionen Besucher kamen in den deutschen Pavillion. – Zur heutigen Abschlussfeier in Shanghai war auch der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon anwesend.

Und wie schon zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking, war von der Bundesrepublik Deutschland kein Repräsentant – Bundespräsident, Bundeskanzlerin, Außenminister . . . . anwesend. Nicht einmal der deutsche Botschafter, der zu diesem Zeitpunkt angeblich in Berlin war. (vorsätzlich?)

Womit die Auszeichnung nicht in diesem feierlichen Rahmen überreicht werden konnte.
Ich schäme mich für Deutschland!
(in den heutigen 13:00 Uhr Nachrichten des ZDF [19:00 Ortszeit Shanghai] wurde die Expo nicht einmal erwähnt)

Und es war gut, dass ich zuvor klargestellt habe, dass ich nicht die Bundesrepublik Deutschland repräsentiere.

Welche Länder haben enttäuscht?
Die USA und Kanada beispielsweise. Beide Länder glaubten, es reiche aus, den Besuchern zwei Filmchen über das Thema Innovation und Stadtleben zu zeigen. Auch Taiwan, Japan, Italien oder Frankreich waren wenig inspirierend.

Es geht auch anders:

Delegation aus OÖ besucht Expo in Shanghai

Shanghai ist nicht nur durch die Expo „heiß“. Eine Delegation aus Oberösterreich hat den Markt sondiert. Draußen strahlt die atemberaubende Skyline von Shanghai in die Nacht, drinnen, im Hotel Hyatt on the Bund, dröhnt Falco aus den Boxen. Am Buffet warten nicht nur „Shanghai Noodles“, sondern auch Bratl, „Apple Strudel“ und andere österreichische Schmankerln.

Der Grund: Man feierte auf Einladung der Botschaft den österreichischen Nationalfeiertag. Rund tausend Österreicher leben derzeit in und um Shanghai, etwa 600 von ihnen dürften der Einladung gefolgt sein.
Unter den Gästen auch eine aus Oberösterreich angereiste Delegation mit Wirtschaftskammer- Vizepräsidentin Ulrike Rabmer- Koller und Landeshauptmann- Vize Franz Hiesl an der Spitze. Der rot- weiß- rote Empfang war Teil einer kurzen, aber intensiven Marktsondierungsreise. China, hinter den USA die zweitwichtigste Volkswirtschaft, bietet heimischen Unternehmern beste Chancen. Österreichs China- Exporte nahmen heuer bisher um 43,9 Prozent zu.
Die Wirtschaft „brummt“ in der 1,3- Milliarden- Einwohner- Großmacht – und nirgendwo so stark wie in Shanghai. Bestes Beispiel ist der neue Finanzbezirk Pudong, dessen weltberühmte Skyline gigantischer Bauten in nur 20 Jahren aus zuvor dünn besiedeltem Boden gestampft wurde. Erst vor zwei Jahren hat man hier das World Financial Center eröffnet, mit 492 Metern Höhe der höchste und modernste Wolkenkratzer der Erde. Und der in Bau befindliche Shanghai Tower soll 632 Meter hoch werden.
„Unglaublich, was hier in den letzten 15 Jahren passiert ist“, sagte auch Peter Mitterbauer. Der MIBA- Großindustrielle aus Laakirchen hält sich gerade in China auf und war ebenfalls der Einladung ins Hyatt on the Bund gefolgt. In seiner vor fünf Jahren 90 Kilometer westlich von Shanghai eröffneten Niederlassung werden erfolgreich High- Tech- Komponenten für den chinesischen Lkw- Markt produziert.

Riesiger Marktplatz für 192 Nationen

Neben der MIBA haben weitere 122 oberösterreichische Unternehmen Standorte in China. Gefragt sind Oberösterreichs Export- Klassiker: „Umwelttechnologie, nachhaltige Energiegewinnung, Fahrzeugkomponenten, Anlagenbau, Infrastruktur“, nennt Wirtschaftskammer- Vize Rabmer- Koller einige Beispiele und will zum Sprung „ans Tor der Welt“ motivieren.
Das ist Shanghai derzeit nicht nur aus Sicht der Wirtschaftsforscher, sondern dank der Expo 2010 seit einem halben Jahr auch buchstäblich. In ihren nationalen Pavillons präsentieren 192 Länder – das ist ein neuer Rekord – auf der Weltausstellung unter dem Motto „Better City – Better Life“ sich und ihre Visionen von der Stadt der Zukunft.

80 Millionen Besucher, stundenlanges Anstellen

Wenn die Expo am Sonntag zu Ende geht, wird ihre Besucherbilanz fast 80 Millionen Menschen aufweisen. An Spitzentagen und vor Spitzenpavillons musste man sich bis zu neun Stunden lang anstellen. Für Raimund Gradt, den österreichischen Handelsdelegierten in Shanghai, war deshalb das letzte halbe Jahr „das stärkste meines Lebens“. Delegationen aus der Heimat gaben sich im Österreich- Pavillon die Klinke in die Hand, um unseren Expo- Auftritt für Kontakte zu nutzen. Auch für Rabmer und Co. war die Shanghai- Visite Anlass für einen Expo- Kurzbesuch.

Wiener Schnitzel

Im Österreich- Pavillon freut sich Birgit Murr über mehr als drei Millionen Besucher, womit im Schnitt pro Tag 18.000 Menschen eine virtuelle Reise vom Hochgebirge (mit „echtem“ Kunstschnee) bis in die Großstadt Wien machten – alle zwei Stunden österreichische Live- Musik inklusive. Die Hardware für die Multimedia- Präsentation stammt von der Welser Firma Kraftwerk. Und das Besucherrestaurant bietet als Menü Frittatensuppe und Wiener Schnitzel an.

Gruß Sabine aus Shanghai

Veröffentlicht 31. Oktober 2010 von sabnspn3 in Allgemein

Getaggt mit , , , , , ,

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..